Erste eigene Wohnung

Endlich weg von zu Hause, auch wenn das Hotel Mama recht bequem ist. Jetzt kommt der große Schritt in die Unabhängigkeit. Die erste eigene Wohnung wünschen sich viele junge Leute, aber es bringt auch einige Hürden mit sich. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie zu achten haben.

Wie möchten Sie wohnen?

Am Anfang muss zunächst geklärt werden, ob Sie allein oder in einer WG wohnen möchten. Eine Wohnung für eine Person ist in der Regel kleiner, meist mit 1 bis 2 Zimmern. Eine WG braucht mindestens ein Zimmer pro Person. Ein Wohnzimmer zur gemeinschaftlichen Nutzung wäre zwar ratsam, ist aber nicht unbedingt erforderlich. Die Auswahl der Mitbewohner*innen sollte gut bedacht sein. Auch lange Freundschaften werden neu auf die Probe gestellt, wenn man zusammenwohnt. Deshalb braucht auch jeder Mitbewohner oder jede Mitbewohnerin einen eigenen Rückzugsort.
Bei der Auswahl der Wohnung müssen Sie auch auf ein paar Dinge achten. Wie weit ist es zur Arbeit oder zur Uni? Wie ist die Verkehrsanbindung oder die des ÖPNV? Wo sind die Supermärkte? Natürlich ist die Lage sehr wichtig, aber sie spiegelt sich auch im Mietpreis wider.

Können Sie sich die Wohnung leisten?

Jetzt wissen Sie, wie Sie wohnen möchten. Kommen wir nun zu dem finanziellen Teil. Natürlich müssen Sie Miete und Nebenkosten zahlen, dazu gesellen sich beim Einzug allerdings noch mehrere Kosten. Der Vermieter kann bis zu drei Nettokaltmieten als Kaution verlangen. Das ist dreimal die monatliche Miete, ohne Nebenkosten.
Wohnungen werden meist undekoriert vermietet. Wände sind in den meisten Fällen weiß gestrichen und ein Fußboden ist manchmal vorhanden. Oft kann man dem Vormieter etwas abkaufen. Küchen oder Bodenbeläge sind dabei sehr beliebt, da der Ein- und Ausbau nicht so leicht ist. Bei der ersten Einrichtung wird gerne etwas von zu Hause mitgenommen und wild von irgendwo zusammengewürfelt, da Möbel sehr schnell sehr teuer werden. Auch gebrauchte Möbel kann man leicht online kaufen. Umzugskosten müssen Sie auch beachten, die können Sie nur mit Freunden und Familie umgehen.
Die Miete sollte nicht mehr als ein Drittel des Nettoeinkommens ausmachen. Vermieter wollen sicher gehen, dass die Miete pünktlich gezahlt wird. Deshalb werden SCHUFA Abfragen gemacht und Ihr Einkommen geprüft. Reicht Ihr Einkommen nicht aus, dann können auch die Eltern für die Miete Bürgen.

Müssen Sie sich Versichern?

Kurz und knapp: Nein. Trotzdem raten wir Ihnen dazu. Gerade bei kleinen Wohnungen ist dies auch recht erschwinglich. Vor allem diese zwei Versicherungen sollten Sie sich genauer ansehen:

Haftpflichtversicherung
Es handelt sich hierbei nicht um eine Pflichtversicherung, auch wenn der Name es vermuten lässt.
Diese Versicherung deckt Schäden an Dritten Personen ab, z.B. wenn beim Umzug Schäden im Hausflur entstehen oder aus der Waschmaschine Wasser läuft, beim Nachbarn in die Wohnung gelangt und sein Eigentum beschädigt.

Hausratversicherung
Sie deckt alle Schäden an Ihrem beweglichen Eigentum ab, z.B. durch Feuer, Wasser, Diebstahl oder Vandalismus. Abgedeckt sind z.B. Möbel, Elektrogeräte, Schmuck und andere Wertsachen.

Haben Sie Interesse an den Versicherungen? Dann schauen Sie sich gerne unsere mitVersicherung an. 

Wo müssen Sie sich ummelden?

Wenn Sie umgezogen sind, müssen Sie sich ummelden. Dies sollte innerhalb der ersten 2 Wochen geschehen. Dafür wenden Sie sich an Ihr zuständiges Einwohnermeldeamt. Damit keine Probleme mit dem Briefverkehr in der Anfangszeit auftreten, sollten Sie auch einen Nachsendeauftrag stellen. Generell müssen Sie überall Ihre Adresse ändern:

• Einwohnermeldeamt
• KFZ-Zulassung
• Arbeitgeber
• Versicherungen
• Banken / Kreditinstitute / finanzielle Unterstützungsstellen (Bafög, Sozialamt, Arbeitsamt, Jobcenter)
• Uni / Schule / Kindergarten
• Onlinebestellungen
• GEZ (GebührenEinzugsZentrale - Rundfunkgebühr)

Welche Verträge müssen Sie abschließen?

Neben dem Mietvertrag sind auch andere Verträge erforderlich. Je nach Mietvertrag müssen Sie sich selbst um folgendes kümmern:

• Strom
• Gas
• Internet
• Telefon
• Fernsehen

Was sollten Sie sonst noch beachten?

Bei der Wohnungsübergabe sollten Sie alle Mängel festhalten. Wenn Sie dies nicht machen, kann es Ihnen beim Auszug hohe Kosten verursachen, da Sie für die Beseitigung aufkommen müssen.
Heizen und Lüften ist ein wichtiges Thema. Schimmel kann schneller entstehen als man denkt. Wenn der Schimmel nachweislich durch Ihr Fehlverhalten entstanden ist, wird die Beseitigung Ihnen in Rechnung gestellt.
Die Hausordnung, vor allem die Ruhezeiten sollten sie beachten. Es sind sehr beliebte Streitgründe in der Nachbarschaft und führen auch bei wiederholter Nichtbeachtung zur fristlosen Kündigung.
Auch die Miete sollten sie selbstverständlich pünktlich und in voller Höhe zahlen. Auch hier wird Ihnen schnell gekündigt, wenn Sie im Verzug sind. Am besten richten sie ein SEPA Lastschriftmandat ein, damit die Zahlung automatisch erfolgt.

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